Ein Jahr der Transformationen und Innovationen für das Klima und die gebaute Umwelt

Das Jahr 2023 markierte einen entscheidenden Wendepunkt im Klimabereich mit bedeutenden Fortschritten auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. Am 18. Juni billigte das Schweizer Volk das Bundesgesetz über Klima und Innovation, das Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Bausektor festlegt, darunter Netto-Null bis 2050, und den Ersatz von Öl- und Gasheizungen fördert. Am 30. Juni verabschiedete der Grosse Rat von Freiburg zudem ein ehrgeiziges kantonales Gesetz, das eine Reduktion der direkten Emissionen um 50% bis 2030 anstrebt. International beleuchtete die COP28 im Dezember 2023 den CO₂-Fußabdruck von Gebäuden und Bauwesen. Das UNEP und die Global Alliance for Buildings and Construction brachten wichtige Branchenakteure zusammen, um neue Initiativen zur Zirkularität und zu Netto-Null-Zielen zu starten.

Diese Entwicklungen bestätigen, dass die gebaute Umwelt sowohl Ursache als auch Opfer des Klimawandels ist und wissenschaftliche Innovationen mehr denn je notwendig sind, um dessen Herausforderungen zu begegnen. Das Smart Living Lab vereint Grundlagen- und angewandte Forschung, Bildung und Innovation unter der Leitung der EPFL, HEIA und der Universität Freiburg. Somit positioniert es sich als treibende Kraft im Bereich des nachhaltigen Bauens. Mit führenden Partnerschaften auf lokaler, nationaler und europäischer Ebene zeichnet es sich durch seinen experimentellen Ansatz aus, der von der Prototypentwicklung bis zu marktreifen Lösungen reicht.

Dieser Tätigkeitsbericht präsentiert eine Auswahl des breiten Spektrums der im Jahr 2023 im Smart Living Lab durchgeführten Arbeiten: von Baupraktiken basierend auf Zirkularität und biobasierten Materialien über die Energieeffizienz in Verbindung mit der Innenraumqualität und deren Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen, bis hin zu Gewohnheiten in Bezug auf die gebaute Umwelt, deren Transformation und Renovierung sowie die Nutzung von Augmented Reality und digitalen Zwillingen im Dienste der Nachhaltigkeit.

Gleichzeitig ist es erfreulich zu sehen, dass die im Smart Living Lab ausgebildeten internationalen Talente den Bedürfnissen der Schweizer Industrie gerecht werden. Dieser Bericht stellt die Profile von zwei Doktoranden vor, die europäische Stipendien gewonnen und ihre Dissertationen in enger Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen abgeschlossen haben: Honeywell / Saia-Burgess Controls in Givisiez und Estia, ein führendes Bauphysikunternehmen mit Sitz im EPFL Innovation Park. Nestlé und Siemens Schweiz profitieren heute von ihren Kompetenzen.

Schließlich demonstrieren zwei Start-ups weiterhin die Fähigkeit des Smart Living Lab, Spitzenforschung in konkrete Marktlösungen umzusetzen. Aeternum, das kreislaufbasierte Bausysteme entwickelt, hat seinen ersten Prototyp und Demonstrator in Originalgröße gebaut. Vizcab, das Werkzeuge zur Bewertung des CO₂-Fußabdrucks von Bauprojekten anbietet, hat eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von 9 Millionen Euro abgeschlossen und plant eine umfassende internationale Expansion im Jahr 2024.

Kontakt

Martin Gonzenbach

Director of Operations EPFL Fribourg and Smart Living Lab
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