Radon - ein Gas, das sich manchmal in Gebäude einschleicht

Das Westschweizer Zentrum für Luftqualität und Radon croqAIR (Centre romand de la qualité de l’air intérieur et du radon) der Hochschule für Technik und Architektur Freiburg (HTA-FR) hat in den Schulgebäuden von 24 Freiburger Gemeinden Radonmessungen durchgeführt. In vier Räumen lagen die Durchschnittskonzentrationen über dem Referenzwert der Strahlenschutzverordnung (2017). Es werden derzeit wie geplant weitere Analysen durchgeführt. Die Freiburger Bevölkerung kann beruhigt sein, denn die gemessenen Werte liegen nicht weit über dem Grenzwert. So müssen die betroffenen Räumlichkeiten auch erst innerhalb von 10 Jahren saniert werden.

Falls Sie noch nie etwas von diesem natürlich vorkommenden, radioaktiven Gas gehört haben, sollten Sie sich dennoch darüber informieren – ob Sie nun Mieter oder Eigentümer sind. Radongas ist farb- und geruchlos und gehört zu jenen Schadstoffen in der Raumluft, die leicht unbemerkt bleiben. So schleicht es sich manchmal ohne unser Wissen in unsere vier Wände ein.

Im Rahmen der Radonprävention schuf der Bund vor etwa 15 Jahren eine Organisation mit regionalen Radonfachstellen an drei Fachhochschulen (Freiburg, Muttenz und Mendrisio), welche die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) anerkannte Ausbildung von Radonfachpersonen gewährleisten. Letztere sind befugt, Bauherren und Gebäudeverwalter zu beraten und können Bauunternehmen bei Sanierungsarbeiten an bestehenden Gebäuden oder bei der Radonprävention bei Neubauten begleiten.

Joëlle Goyette Pernot, Professorin und Forscherin am Institut TRANSFORM der HTA-FR, ist Radondelegierte des Bundesamtes für Gesundheit für die Westschweiz. Im Rahmen des Forschungsprojekts SCOL'AIR-FR zur Luftqualität in 24 Primarschulen des Kantons Freiburg führt sie gemeinsam mit ihrem Team Radonmessungen durch. Zusätzlich zum Radon werden in dieser Studie verschiedene Parameter wie Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt, flüchtige organische Verbindungen und Feinstaub gemessen. Die Aktivitäten in den Schulzimmern sowie die Qualität der Gebäude und der technischen Lüftungsanlagen werden in die Analysen miteinbezogen. Seit Herbst 2021 und noch bis zum Frühjahr 2023 werden – zu verschiedenen Zeiten des Jahres – mehrere Messkampagnen durchgeführt.

Anlässlich des Radonmonats November hat das radioaktive Gas viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen.