Das Smart Living Lab legt seinen CO2-Fussabdruck erstmals in einer Infografik dar. Die präsentierten Daten wurden von Bluefactory Fribourg-Freiburg AG und Climate Services AG gesammelt und entsprechen der Summe der durch das Innovationsquartier bluefactory im Jahr 2019 generierten Treibhausgasemissionen. Die Bilanz liefert eine klare Analyse der Emissionsquellen des Smart Living Lab und seiner Partnerinstitutionen (EPFL, Hochschule für Technik und Architektur Freiburg und Universität Freiburg), deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Gelände der ehemaligen Cardinal-Brauerei tätig sind. Die Analyse der CO2-Bilanz des Forschungszentrums erfolgt mit dem Ziel, die von der Schweiz angestrebte Klimaneutralität zu erreichen.

© Aline Deschenaux

Im Jahr 2019 beliefen sich die CO2-Emissionen im Zusammenhang mit den Aktivitäten des Smart Living Lab auf insgesamt 87 Tonnen. Die Emissionen der auf dem bluefactory-Gelände arbeitenden 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (46 VZÄ) des Smart Living Lab betrugen pro Mitarbeiter bzw. pro Vollzeitäquivalent (VZÄ) 1,2 bzw. 1,9 Tonnen CO2 (tCO2).

Zum Vergleich: In der Westschweiz lagen die durch die Aktivitäten der Unternehmen des Industriesektors generierten Emissionen zwischen 10 und 30 tCO2 pro Mitarbeitenden, die des Bausektors bei 3 bis 8 tCO2 und die des Dienstleistungssektors bei 1 bis 3 tCO2.

Die Mobilität  bzw. Dienstreisen sind mit 76 % für den grössten Anteil des CO2-Fussabdrucks des Smart Living Lab verantwortlich, wobei 90 % dieser Emissionen – d.h. rund 60 Tonnen CO2 – durch Flugreisen verursacht wurden.

Danach folgt die Kategorie Pendelfahrten, die 15 tCO2 generierte. 85 % der Arbeitswegkilometer wurden mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder per Langsamverkehr (zu Fuss, auf Rädern oder Rollen) zurückgelegt. Hierbei wurden 2,3 Tonnen CO2 verursacht, was 15 % der durch Pendelfahrten generierten Emissionen entspricht. Umgekehrt wurden nur 15 % der Arbeitswegkilometer per Auto zurückgelegt, wodurch jedoch 85 % der CO2-Emissionen der täglichen Mobilität verursacht wurden.

In Bezug auf den CO2-Fussabdruck der Blauen Halle ist zu erwähnen, dass auf dem bluefactory-Gelände mit einer Wärmepumpe geheizt wird, die mit Strom aus Wasserkraft betrieben wird, sodass die Emissionen äusserst gering sind. Dasselbe gilt für den Stromverbrauch: die Emissionen sind praktisch gleich Null, da der Strom ausschliesslich aus Wasserkraft gewonnen wird.

Die Kategorie Büroausstattung weist ein Emissionsvolumen von insgesamt 3 Tonnen auf, wobei der Grossteil der Emissionen aus der Anschaffung von 17 neuen Computern stammt.

Das Smart Living Lab will die aus seinen Aktivitäten entstehenden direkten Emissionen weiter reduzieren und weiterhin durch seine Forschungs- und Entwicklungsarbeit dazu beitragen, den Weg zu einer klimaneutralen gebauten Umwelt zu ebnen. So bieten die Forscherinnen und Forscher den Fachleuten Lösungen für die Planung und Renovierung von Gebäuden mit geringem CO2-Fussabdruck an. Es werden neue Bautechnologien entwickelt, mit dem Ziel, die Verwendung von Materialien mit einer guten CO2-Bilanz sowie die Wiederverwendung von Strukturelementen zu fördern, da diese für einen grossen Teil des CO2-Fussabdrucks der gebauten Umwelt verantwortlich sind. Ab 2021 wird auf dem Bluefactory-Gelände vom Smart Living Lab ein experimentelles Gebäude errichtet, das diesbezüglich als Demonstratorgebäude dienen soll.

Übersetzung: Christine Aebischer (HEIA-FR)

Kontakt

Martin Gonzenbach

Director of Operations EPFL Fribourg and Smart Living Lab
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